1928 Irmgard Cäcilia Glowsky 1.1.3.7
Irmgard wird als letztes Kind ihrer Eltern am 25.03.1928 in der Selmer Heide geboren. Sie wird, so wie das früher so üblich war, im Haus ihrer Eltern „eingespannt“. Ein Nachbar gibt ihr den Tipp, dass sie doch mehr für sich selbst arbeiten solle und so kommt es dazu, dass sie in der Kartonagenfabrik in Bork für ihr eigenes Geld arbeiten geht. Sie spart sich Geld an, macht ca. 1954 den Führerschein der Klasse I und kauft sich einen NSU Lambretta Roller. Gemeinsam mit ihrer Freundin fahren die beiden den Rhein & die Mosel rauf, bis nach Luxemburg, alles ohne Navi oder Handy.
Aber Irmgards doch recht konservative Schwester Grete, verheiratete Biemer, verbietet Irmgard, dass sie mit ihrer 12 Jahre jüngeren Nichte, Inge Biemer, auf dem Roller durch die Gegend fährt. Denn, für eine Frau gehört es sich nicht in Hosen herum zu laufen, oder zu fahren! Was sollen denn die Leute denken!!
Für einen höheren Lohn wechselte sie dann, von der Kartonagefabrik, ins Bekleidungshaus Büchler in Dortmund, das auch eine Filiale in Lünen hatte. Es dauerte gar nicht sehr lange, da war meine Tante Irmgard Kassiererin bei Büchler in Lünen. Frei zu sein, das war ihr stehts wichtig, aber, sie wollte auch eine Ehe eingehen. Weil ihr Ehemann ohne Fürerschein war, machte Irmgard nun den PKW Führerschein. Beide kauften sich einen VW Käfer und hatten viel Freude damit und auch mit ihrem schönen Schrebergarten. Leider verstarb ihr kriegsversehrter Ehemann, dessen U-Boot vor der französischen Küste nach Beschuß unter gegangen war, viel zu früh, an den Spätfolgen seiner Kriegsverletzung. Eigene Kinder hatte sie nicht. Mit ihren 96 Jahren ist sie immer noch top fit.